Susanne Schaper: Apothekensterben stoppen — Linksfraktion fordert Maßnahmenpaket
Der Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hörte gestern Sachverständige zum Antrag der Linksfraktion „Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln in Sachsen spürbar stärken und ausbauen – Apothekensterben endlich aktiv begegnen!“ (Drucksache 8/658). Fachleute aus Wissenschaft, Krankenkassen und der Apothekerschaft mahnten dringenden Handlungsbedarf an. Die Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Susanne Schaper, erklärt:
„Die Sachverständigen haben unsere Einschätzung bestätigt: Das Apothekensterben in Sachsen erfordert sofortiges Handeln. Seit 2021 ist die Zahl der Apotheken von 938 auf 887 gesunken — ein Rückgang, der besonders in ländlichen Regionen spürbare Versorgungslücken hinterlässt. Neben dem demografischen Wandel, der den Versorgungsbedarf weiter steigen lässt, stehen Apotheken unter enormem wirtschaftlichem und bürokratischem Druck. Lieferengpässe, Nachwuchsmangel in allen apothekenrelevanten Berufsgruppen und unzureichende Vergütung sind existenzgefährdend.
Apotheken sind ein unverzichtbarer Teil der wohnortnahen medizinischen Versorgung. Sie bieten niedrigschwellige, qualifizierte pharmazeutische Beratung. Die Linksfraktion fordert deshalb ein umfassendes Maßnahmenpaket, das gemeinsam mit dem Sächsischen Apothekerverband, der Landesapothekerkammer, den Krankenkassen und weiteren relevanten Akteuren sektorenübergreifend entwickelt werden soll. Ziel ist es, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern, die Ausbildung sowie die Hochschulausbildung und deren Praxisnähe zu stärken. Ich hoffe, dass sich die demokratischen Fraktionen auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen können.
Wer die Versorgung vernünftig planen will, muss etwa Polikliniken und Medizinische Gesundheitszentren zusammendenken. Eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung ist nur erreichbar, wenn alle Gesundheitsberufe ihre Expertise einbringen können und pharmazeutische Kompetenz stärker genutzt wird. Der Freistaat muss Verantwortung übernehmen — genauso wie die Bundesregierung, die endlich die seit über 20 Jahren eingefrorenen Apothekenhonorare an die reale Kostensteigerung anpassen muss!“