Susanne Schaper: Sachsen muss im Bund Druck für sichere Krankenhausfinanzen aufbauen und mehr Investitionsgeld zahlen!
Weil die Verkaufsverhandlungen mit der Sana-Kliniken AG stocken, mussten die Muldentalkliniken Insolvenz anmelden. Indes warnt die sächsische Krankenhausgesellschaft vor der Zahlungsunfähigkeit weiterer Häuser, weil drei von vier sächsischen Krankenhäusern Verluste machen. Auch das Erzgebirgsklinikum ist bereits insolvent. Die Vorsitzende undsozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Susanne Schaper, erklärt:
„In den kommenden Haushaltsverhandlungen werden wir uns wie in vielen Jahren zuvor abermals dafür einsetzen, dass der Freistaat seinen Krankenhäusern endlich genug Investitionsgeld gibt. Wir erwarten zudem, dass die sächsische Staatsregierung umgehend gegenüber der neuen Bundesregierung für sichere Krankenhausfinanzen eintritt.
Die Bundesregierung hat bisher weder Planungssicherheit geschaffen noch den Kostendruck abgefangen, damit kein Krankenhaus mehr zahlungsunfähig wird. Infolgedessen muss die öffentliche Hand ihre Krankenhäuser privatisieren. Was aber einmal dem Markt überlassen wird, kehrt so schnell nicht in den demokratischen Entscheidungsbereich zurück. Wir treten weiter dafür ein, dass das Gesundheitswesen ohne private Akteure auskommt. Die Leute sorgen sich zu Recht um ihre medizinische Versorgung. Ich bezweifle, dass diese 2030 noch flächendeckend vorhanden ist.
Krankenhausstrukturen dürfen nicht wegbrechen, zumal sie in Sachsen schon früh und mit Härte ausgedünnt wurden. Wir fordern krankenhausindividuelle Budgets, die jährlich verhandelt werden. Gewinnausschüttungen oder Eigenkapitalverzinsungen aus Krankenhäusern wollen wir verbieten. Das Netz der Standorte für die ambulante sowie für die 24/7‑Notfallversorgung mit stationären Betten muss engmaschig bleiben, auch mithilfe von Polikliniken. Diese und weitere Haltelinien haben wir in einem Positionspapier festgehalten. Es war ein Fehler, Krankenhäuser in den wirtschaftlichen Wettbewerb zu zwingen und damit Profite wie Insolvenzen zu ermöglichen!“