In Sachsen suchten zuletzt viel mehr suchtkranke Menschen mit Kindern Hilfe — Susanne Schaper: Suchthilfe überall absichern!

Die Zahl suchtkranker Men­schen mit Kindern, die sich von ein­er Sucht­ber­atungsstelle helfen lassen, ist in Sach­sen zulet­zt sprung­haft angestiegen. Das zeigen Kleine Anfra­gen der gesund­heit­spoli­tis­chen Sprecherin der Links­frak­tion, Susanne Schaper. Seit dem Jahr 2022 sind die Dat­en auch nach Land­kreisen und Kre­is­freien Städten aufgeschlüs­selt. So gab es 2023 beson­ders hohe Fal­lzahlen in Dres­den und Leipzig, sehr niedrige in Chem­nitz und Meißen. Susanne Schaper erk­lärt dazu:

„Wir müssen lei­der von ein­er hohen Dunkelz­if­fer aus­ge­hen, weil die Sta­tis­tik nur jene suchtkranken Men­schen erfasst, die sich Hil­fe suchen. Es ist bemerkenswert, dass deren Zahl zulet­zt so stark angestiegen ist. Ich gehe nicht davon aus, dass das an einem wesentlich ver­bre­it­erten Hil­f­sange­bot liegt. Vielmehr muss die Suchthil­fe wie viele andere zivilge­sellschaftliche Bere­iche um öffentliche Förderung kämpfen.

Klar ist: Es gibt viele Ursachen, aus denen ein Men­sch suchtkrank wer­den kann. Die eige­nen Kinder trifft daran niemals Schuld, aber sie lei­den beson­ders stark, wenn Mama oder Papa — oder schlimm­sten­falls bei­de — durch Dro­genkon­sum Gesund­heitss­chä­den erlei­den. Auch in Zeit­en knap­per Kassen muss es daher über­all in Sach­sen gut erre­ich­bare Hil­f­sange­bote geben.“

 

Hin­ter­grund

Jahr Zahl der säch­sis­chen Klien­ten mit Sucht­be­las­tung,
in deren Haushalt Kinder leben
Druck­sache
2010 1116 6/4442
2011 1210
2012 1310
2013 1640
2014 1490
2015 1524 7/2474
2016 1578
2017 825
2018 812
2019 n.a.  
2020 886 7/11875
2021 943
2022 3.110 7/14986
2023 3.225 8/1421