Erklärung der Fraktionsvorsitzendenkonferenz der Linken: Schluss mit teuer!
Anlässlich der Beratungen der Fraktionsvorsitzenden aus den Landesparlamenten, dem Bundestag und dem Europäischen Parlament am 06.12.2024 in Elgersburg/Thüringen erklären die Fraktionsvorsitzenden:
Preise deckeln und Einkommen erhöhen. Damit das Geld zum guten Leben reicht!
Steigende Preise für Energie und Lebensmittel, Mieten, Benzin und Ticket-Preise für Bus und Bahn machen immer mehr Menschen das Leben schwer. Energie- und Öl-Konzerne sowie große Handelsketten haben nach dem Angriff auf die Ukraine durch Russland die Gunst der Stunde genutzt, um Preise teils exorbitant zu erhöhen und die eigenen Kassen zu füllen. Viele haben die Preise bis heute nicht wieder gesenkt. Preissteigerungen, hohe Nachzahlungen für Wärme oder Strom und Inflation haben dazu geführt, dass viele Menschen nicht mehr wussten und wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Lebensmittelpreise sind zum Beispiel allein in den letzten vier Jahren um 30 Prozent gestiegen. Währenddessen haben sich private Vermögen der Superreichen weiter erhöht, das des Lidl-Besitzers sogar verdoppelt.
Wir fordern:
• einen bundesweiten Mieten-Deckel, um bezahlbares Wohnen zu garantieren
• eine dauerhafte Übergewinnsteuer auf wichtige Bereiche der Lebenshaltungskosten, um vor Preiserhöhung zu schützen und Krisen-Gewinne der Konzerne für die Allgemeinheit zu nutzen
• eine demokratische Kontrolle der Übertragungsnetze, eine bessere staatliche Preisaufsicht im Energiesektor, eine neue Netzentgeltstruktur sowie einen dauerhaften Preisdeckel für Strom, Gas, Öl und Fernwärme
• höhere Löhne, einen Mindestlohn von 15 Euro, mehr Tarifverträge und höhere Tarifbindung — das ist die Grundlage, dass die Menschen mit ihrer Arbeit das Leben bezahlen und sich etwas leisten können
• günstig von A nach B zu kommen muss möglich sein. Dazu braucht es kein teureres, sondern ein günstigeres Deutschlandticket für 9 Euro statt 59 Euro
• Höhere Renten in Ost und West, ein Inflationsausgleich für Rentnerinnen und Rentner, eine Kindergrundsicherung, damit kein Kind in Armut leben muss und beitragsfreie Bildungsangebote sowie eine sanktionsfreie Mindestsicherung.
Die Chancen eines jeden Menschen dürfen nicht von seinem Geldbeutel abhängig sein!
Zugleich weigert sich die Bundesregierung, die Superreichen angemessen am Gemeinwohl zu beteiligen. Eine Folge: Besonders unsere Kommunen können selbst Pflichtaufgaben nicht mehr erfüllen, geschweige denn den Menschen ein gutes Leben bieten. Dass wenige immer reicher werden, während viele immer weniger im Geldbeutel haben, ist kein Naturgesetz. Es ist menschengemacht und kann deshalb verändert werden. Die Frage ist: Wie soll dieses Land aussehen? Wir wollen eine gute Zukunft für alle. Die gibt’s: nach der Ampel links!