Susanne Schaper, Stefan Hartmann: Militarisierung ist die falsche Antwort auf Kriegsangst – Zivilklausel einführen und nicht auf die AfD hereinfallen!

Zur Debat­te über den Antrag der Links­frak­tion, eine Zivilk­lausel ins Hochschulge­setz zu schreiben (Druck­sache 8/379), sagt die Frak­tionsvor­sitzende Susanne Schaper:

„In der Welt toben so viele Kriege wie seit Jahrzehn­ten nicht mehr. Das macht den Men­schen Angst, sie wün­schen sich Sicher­heit. Auf diese Sor­gen antworten fast alle Staat­en und lei­der auch die Bun­desregierung mit Aufrüs­tung und Mil­i­tarisierung. Wir als Linke hal­ten das prinzip­iell für falsch. Wenn alle immer mehr aufrüsten, führt das nicht zu mehr Sicher­heit, son­dern zu immer mehr Angst und Mis­strauen. Geld, das für Waf­fen vergeudet wird, fehlt für die friedliche Kon­flik­tlö­sung und sozialen Fortschritt.

Auch von unseren Uni­ver­sitäten wird gefordert, sie sollen ‚kriegstüchtig‘ wer­den. In Bay­ern wurde gar ein Gesetz ver­ab­schiedet, das die Wis­senschaft zwin­gen soll, ihre Forschun­gen dem Mil­itär und der Rüs­tungsin­dus­trie zur Ver­fü­gung zu stellen. So etwas darf in Sach­sen nie geschehen! Deshalb wollen wir unter Wahrung der Wis­senschafts­frei­heit um eine ‚Zivilk­lausel‘ ins Hochschulge­setz schreiben: ‚Die Hochschulen ver­fol­gen in Forschung, Lehre und Studi­um auss­chließlich friedliche Zwecke. Die den Hochschulen vom Land und von Drit­ten zur Ver­fü­gung gestell­ten Mit­tel sollen auss­chließlich für Vorhaben ver­wen­det wer­den, die diesen Zweck­en dienen.‘ Rüs­tungskonz­erne sollen sich keinen Ein­fluss an unseren Hochschulen erkaufen kön­nen. Deswe­gen fordern wir zugle­ich, dass der Freis­taat genü­gend Geld zur Ver­fü­gung stellt, damit unsere Hochschulen auf Drittmit­tel aus der Waf­fenin­dus­trie verzicht­en kön­nen. Eine Zivilk­lausel gibt es an mehr als 70 Hochschulen und in mehreren Bun­deslän­dern, so dank Bodo Ramelow und sein­er Regierung auch in Thürin­gen. Dieses frieden­spoli­tis­che Anliegen ist sofort und direkt in Sach­sen umset­zbar.“

Der Vize-Frak­tion­schef Ste­fan Hart­mann sagt zum AfD-Antrag „Frieden statt Raketen“:

„Die AfD ist die ‚Kanonen-statt-But­ter-Partei‘: Ein großer Teil ihrer Bun­destagsab­ge­ord­neten stimmte für das 100-Mil­liar­den-Aufrüs­tungspaket, die anderen lehn­ten es nur ab, weil sie für Aufrüs­tung keine Schulden aufnehmen, son­dern in anderen Bere­ichen kürzen wollen. Einzig die Linke stimmte gegen das Son­derver­mö­gen, weil wir keine Hochrüs­tung wollen. Jede Waffe find­et ihren Krieg! Außer­dem will die AfD die Wehrpflicht wieder ein­führen, damit unsere Kinder und Enkel im schlimm­sten Fall mil­itärisch für das kämpfen und ster­ben müssen, was die AfD für ‚deutsche Inter­essen‘ hält. Die AfD ist keine Friedenspartei und ihr Antrag daher eine Fas­sade, hin­ter der diese Partei ihr wahres Treiben ver­ber­gen will. Wir geben uns für dieses Täuschungs­man­över nicht her. Für uns Linke gel­ten bei­de Losun­gen nur gemein­sam: Nie wieder Faschis­mus, nie wieder Krieg!“