Sächsische Spitzen-Linke schreiben an VW-Vorstand und Betriebsrat: Keine Standortschließungen, auch nicht in Sachsen!

Am 22. Novem­ber 2024 haben Sach­sens Links­frak­tion­schefin Susanne Schaper, der Grup­pen­vor­sitzende und Bun­destagsab­ge­ord­nete Sören Pell­mann sowie der für Wirtschaft­spoli­tik zuständi­ge Land­tagsab­ge­ord­nete Ste­fan Hart­mann bei einem Besuch in der Gläser­nen Man­u­fak­tur von VW in Dres­den mit der Stan­dortleitung und dem Betrieb­srat über die Lage des Unternehmens gesprochen. Im Nach­gang haben sie sich per Brief an den VW-Vor­stand sowie an den Betrieb­srat gewandt. Darin sagen sie ihre Unter­stützung dabei zu, die nöti­gen poli­tis­chen Rah­menbe­din­gun­gen zu schaf­fen, und drück­en ihre Wertschätzung für die Beschäftigten aus. Die linken Abge­ord­neten wen­den sich gegen Werkss­chließun­gen und dage­gen, die Krisen­last den Beschäftigten aufzubür­den. Susanne Schaper erk­lärt:

„In der Gläser­nen Man­u­fak­tur haben uns die Beschäftigten mit Stolz berichtet, wie sie mit Herzblut zum Unternehmenser­folg beitra­gen und welch große Bedeu­tung ihr Stan­dort für den Konz­ern hat. Zwar wer­den dort wesentlich weniger Fahrzeuge gefer­tigt als in den anderen Werken, die Man­u­fak­tur hat allerd­ings eine große Strahlkraft weit über Dres­den hin­aus. Sie ist deshalb nicht nur für das Mar­ket­ing des VW-Konz­erns unverzicht­bar, son­dern auch für die poli­tis­che Akzep­tanz der Umstel­lung auf E‑Mobilität. Das­selbe gilt für das Werk in Zwick­au, in dessen Umbau VW viel Geld gesteckt hat — in der berechtigten Erwartung von Pla­nungssicher­heit, was die Antrieb­skonzepte der näch­sten Jahrzehnte ange­ht. Diese Sicher­heit herzustellen sehen wir als unsere Auf­gabe. Alle Beteiligten ste­hen in der Pflicht, die richti­gen Schritte in die Zukun­ft zu gehen, zumal für Stan­dorte wie das prof­itable VW-Motoren­werk in Chem­nitz eine Per­spek­tive geschaf­fen wer­den muss.“

Sören Pell­mann fügt hinzu:

„Wir sind froh, Volk­swa­gen bei uns in Sach­sen zu haben, und ver­lei­hen unser­er Hoff­nung und Erwartung Aus­druck, dass die Stan­dorte erhal­ten und so viele Arbeit­splätze wie möglich gesichert wer­den. Die VW-Belegschaft ste­ht auch in Sach­sen vere­int und kämpft kraftvoll für ihre Inter­essen, was wir aus ganzem Herzen unter­stützen. Wir begrüßen es, dass bei Volk­swa­gen wieder gestreikt und damit Druck für berechtigte Forderun­gen aufge­baut wird. Wir teilen die Forderun­gen nach ein­er gerecht­en Las­ten­verteilung. Es ist unerträglich, dass die VW-Beschäftigten um ihre wirtschaftliche Zukun­ft fürcht­en müssen, nach­dem alleine die VW-Eigen­tümer­fam­i­lien Div­i­den­de­nauss­chüt­tun­gen in Mil­liar­den­höhe erhal­ten haben. Die Unternehmensleitung ste­ht in der Ver­ant­wor­tung, nicht nur Kosten zu senken, son­dern vor allem die Ein­nah­men wieder zu erhöhen, etwa durch die zügige Schaf­fung ein­er nicht nur in Deutsch­land für den Massen­markt tauglichen Mod­ell­palette.“

Ste­fan Hart­mann erk­lärt abschließend:

„Es ist unsere Auf­gabe als Abge­ord­nete, die richti­gen poli­tis­chen Rah­menbe­din­gun­gen für die Indus­trie zu set­zen und die Unternehmen bei ihrer Trans­for­ma­tion zu unter­stützen. Dazu zählen in erster Lin­ie ein größeres Ange­bot an Energie aus erneuer­baren Quellen und der Aus­bau des Strom­net­zes, um die Infra­struk­tur für die E‑Mobilität voranzubrin­gen. Wir wis­sen, dass die Unternehmen Pla­nungssicher­heit brauchen, und wen­den uns dage­gen, die min­destens mit­tel­fristig führende Rolle der Elek­tro­mo­bil­ität in Frage zu stellen. Um die nöti­gen staatlichen Investi­tio­nen zu ermöglichen, treten wir dafür ein, die schädlichen Regeln zur Schulden­bremse — die eine Investi­tions­bremse ist – grund­sät­zlich zu verän­dern.“

 

Hier find­et sich Brief an Thomas Schäfer, CEO der Marke Volk­swa­gen Pkw; an Mar­tin Sander, Vor­stand für Ver­trieb, Mar­ket­ing und After Sales Marke Volk­swa­gen; sowie an Daniela Cav­al­lo, Vor­sitzende des Gesamt- und Konz­ern­be­trieb­srats der Volk­swa­gen AG.