Apothekensterben in Sachsen geht weiter – Susanne Schaper: Den Apotheken mehr Aufgaben zutrauen und sie besser vergüten!

In Sach­sen sinkt die Zahl der Apotheken weit­er – während in den let­zten Jahren nur sehr wenige und in diesem Jahr bish­er keine einzige Apotheke neu ent­stand, liegt die Zahl der Schließun­gen weit­er auf einem hohen Niveau. Das zeigen Anfra­gen von Susanne Schaper, Vor­sitzende und gesund­heit­spoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion. Sie erk­lärt dazu:

„Die Apotheken in Sach­sen kämpfen gegen viele Widrigkeit­en: Kos­ten­druck, Per­sonal­man­gel, Lief­er­eng­pässe und die Konkur­renz durch Ver­san­dapotheken. Wir wollen das Apotheken­ster­ben stop­pen. Der Zugang zu Medika­menten ist eine Frage der Gerechtigkeit! Die Apotheke vor Ort ist unverzicht­bar, weil sie niedrigschwelle phar­mazeutis­che Beratung bietet. Unsere alternde Bevölkerung ist darauf angewiesen. Auch angesichts der Medika­mente­neng­pässe und der Her­stel­lung von Rezep­turen sind die Apotheken unverzicht­bar.

Damit wieder mehr junge Men­schen Lust haben, eine Apotheke zu betreiben oder dort mitzuar­beit­en, müssen die Rah­menbe­din­gun­gen bess­er wer­den. Das fängt bei den Hon­o­raren an, die seit beina­he 20 Jahren einge­froren sind, und hört beim Abbau zeitrauben­der Bürokratie nicht auf. Die Hon­o­rare müssen dynamisch an die Infla­tion angepasst wer­den. Gle­ichzeit­ig soll­ten die Apothek­erin­nen und Apothek­er mehr Entschei­dungsspiel­raum bei der Abgabe von Arzneimit­teln bekom­men. Bund und Freis­taat müssen aktiv wer­den, damit Lief­er­eng­pässe reduziert wer­den und mehr Aus­bil­dungsplätze entste­hen. Prof­it­in­ter­essen der Phar­main­dus­trie müssen hin­tanste­hen. Eine wohnort­na­he Gesund­heitsver­sorgung ist nur erre­ich­bar, wenn alle Gesund­heits­berufe ihre Exper­tise ein­brin­gen kön­nen und damit auch phar­mazeutis­che Kom­pe­tenz stärk­er genutzt wird.“

Hin­ter­grund: Zahl der Apotheken in Sach­sen

Jahr Grün­dun­gen Schließun­gen Gesamtzahl Quelle
2020 3 13 Druck­sache 7/9646
2021 2 15 938
2022 3 18 922 Druck­sache 7/14372
2023 2 23 902
2024 (bish­er) 0 15 887 Druck­sache 8/106