Susanne Schaper zu Katzenbabys in Tierheimen: Der Landtag muss nur unser Schutzgesetz verabschieden — dann lässt sich das Problem lösen

Derzeit lan­den sehr viele Katzen­babys in den säch­sis­chen Tier­heimen, die deshalb große Prob­leme damit haben, die Tiere zu ver­sor­gen. Dazu sagt Susanne Schaper, Vor­sitzende und Tier­schutzpoli­tik­erin der Links­frak­tion:

„Das kommt lei­der nicht über­raschend: Freigänger aus Haushal­ten pflanzen sich mit Wild­katzen fort und sor­gen dafür, dass die Pop­u­la­tion und damit das Katzen­leid wächst. Sach­sen hätte längst han­deln und es den Kom­munen ermöglichen kön­nen, das Prob­lem einzudäm­men. Mit der Kas­tra­tion und dem Chip­pen ste­hen die nöti­gen Maß­nah­men zur Ver­fü­gung. Wir haben im ver­gan­genen Jahr ein Katzen­schutzge­setz vorgeschla­gen (Druck­sache 7/10250): Die Kom­munen sollen die Besitzer freilaufend­er Katzen verpflicht­en dür­fen, ihre Tiere zu kas­tri­eren, zu kennze­ich­nen und zu reg­istri­eren. Der Bun­des­ge­set­zge­ber hat vor zehn Jahren die Lan­desregierun­gen ermächtigt, dies per Rechtsver­ordnung zu erlauben. Sach­sen und Bran­den­burg nutzen diese Möglichkeit immer noch nicht. Gle­ichzeit­ig wollen wir den Freis­taat in die Pflicht nehmen, die Kom­munen dabei finanziell zu unter­stützen — das ist jet­zt umso wichtiger, weil deren Finanznot wächst.

Ohne men­schliche Obhut sind Katzen erhe­blichem Stress aus­ge­set­zt, unternährt und anfäl­lig für Krankheit­en. Viele ster­ben einen lei­d­vollen Tod oder wer­den ver­stüm­melt. Ehre­namtliche kämpfen engagiert für den Tier­schutz, doch ohne die Unter­stützung des Staates bleibt ihr Bemühen aus­sicht­s­los. Die Kas­tra­tion ver­hin­dert, dass potente Tiere aus Pri­vathal­tung zusät­zlich zur Repro­duk­tion der her­ren­losen Katzen beitra­gen. Zudem wird der Zus­trom aus aus­ge­set­ztem Nach­wuchs gestoppt. Aus­ge­set­zte oder ent­laufene Tiere kön­nen leichter zuge­ord­net und zurück­ge­bracht wer­den. Wir wollen die Kom­munen nicht dazu verpflicht­en, eine Kas­tra­tionspflicht einzuführen. Wir wollen ihnen aber dieses Instru­ment in die Hand geben.

2023 haben CDU, Grüne, SPD und AfD unseren Vorschlag abgelehnt. Ich freue mich über die Unter­stützung vom Lan­destier­schutzver­band und fordere, dass eine neue Regierung zügig han­delt. Der Land­tag müsste dazu nur unser Katzen­schutzge­setz ver­ab­schieden — es ist beschlussreif.“