Susanne Schaper: Es gibt keinen Grund, den nächsten Landeshaushalt zur Kürzungsorgie zu machen — Eigentum verpflichtet!
Zur Steuerschätzung sagt Linksfraktionschefin Susanne Schaper:
„Das Steueraufkommen fällt noch geringer aus als in der Frühlingssteuerschätzung. In einer solchen Situation müssen wir ernsthaft über die Einnahmeseite reden: Die Vermögenssteuer als Ländersteuer liegt seit Jahren konstant bei null Prozent. Mit ihr könnte das gewaltige Defizit der Länder ausgeglichen werden. Eigentum verpflichtet, insbesondere in Krisenzeiten! Auch die Kommunen müssen dauerhaft handlungsfähig gemacht werden. Ohne funktionierende und lebenswerte Kreise, Städte und Gemeinden wird es keine wirtschaftlich besseren Zeiten geben.
Es gibt keinen Grund, den nächsten Landeshaushalt zur Kürzungsorgie zu machen. Das wäre kein Weg aus der Wirtschaftskrise: Die Kommunen, die Zivilgesellschaft und auch die meisten Unternehmen würden noch größere Probleme bekommen. Niemand will Geld verpulvern. Das andere Extrem, staatliche Kredite nur bei Naturkatastrophen und in außergewöhnlichen Notsituationen zu erlauben, ist aber genauso schädlich. Zu viele Politikerinnen und Politiker glauben, sie würden am Wahltag für einen ausgeglichenen Staatshaushalt belohnt. Das ist Quatsch — und dennoch verhindert dieser Fetisch wichtige Investitionen in Bildung, Soziales, gerechten Klimaschutz, in bezahlbaren Wohnraum, Schulen, Kitas, Verkehrswege. Das belastet kommende Generationen. Diese haben am meisten davon, wenn die Infrastruktur intakt ist, die Gesellschaft zusammenhält und der Staat seine Aufgaben erfüllen kann. Deshalb sollte vernünftig investiert werden, bei Bedarf mit Krediten. Wir wollen die Investitionsbremse lösen, etwa durch Sondervermögen. Für die Aufrüstung war das kein Problem. In Sachsen stoppen Michael Kretschmer und seine CDU allerdings jeden Schritt in diese Richtung.“