Mindestens 30 Prozent mehr sächsische Einkommensmillionäre — Susanne Schaper: Gerechte Steuern machen niemanden arm, aber viele Menschen kommen dann leichter durchs Leben

Den Angaben der Staat­sregierung zufolge ist die Zahl der Men­schen in Sach­sen, die mehr als eine Mil­lion Euro pro Jahr ein­nehmen, weit­er gewach­sen. Zwis­chen 2017 und 2021 – dem jüng­sten kom­plett bear­beit­eten Ver­an­la­gungszeitraum – wuchs sie um etwa 30 Prozent. Susanne Schaper, Sozial­ex­per­tin der Links­frak­tion, fragt dazu regelmäßig im Land­tag nach und erk­lärt zu den neuen Zahlen:

„Auch in Sach­sen leben hun­derte über­re­iche Men­schen mit sieben­stel­li­gen Einkün­ften, ihre Zahl steigt weit­er. Der­weil haben immer mehr Fam­i­lien damit zu kämpfen, die alltäglichen Aus­gaben zu deck­en. Das liegt auch an niedri­gen Löh­nen, die in Sach­sen beson­ders ver­bre­it­et sind. Wir wollen mit einem gerecht­en Steuer­sys­tem für Ent­las­tung sor­gen – das macht nie­man­den arm, aber viele Men­schen kom­men dann leichter durchs Leben. Wenn wir hohe Einkom­men und enorme Ver­mö­gen gerecht her­anziehen, ist unter anderem die drin­gend benötigte Kinder­grund­sicherung bezahlbar und wir kön­nten auch alle Kranken­haus­stan­dorte sich­ern. Es ist in unserem Land genug Geld da, es muss nur gerechter verteilt wer­den.

Ein Umstand ist beson­ders skan­dalös: Beiträge für die Renten- und Arbeit­slosen­ver­sicherung wer­den nur für Jahre­seinkom­men bis 89.400 Euro (Ost) beziehungsweise 90.600 Euro (West) fäl­lig. Bei der Kranken- und Pflegev­er­sicherung liegt diese Beitrags­be­mes­sungs­gren­ze sog­ar nur bei 62.100 Euro. Jeden weit­eren Euro gibt es beitrags­frei. Wer hun­dert­tausende Euro ein­nimmt, soll gerechte Sozial­ab­gaben zahlen. Auch eine Ver­mö­gen­s­teuer ist notwendig.“
Hin­ter­grund: Zahl der Einkom­mensmil­lionärin­nen und ‑mil­lionäre in Sach­sen

Quelle: Kleine Anfrage von Susanne Schaper, Land­tags-Druck­sache 7/16562

Ver­an­la­gungszeitraum Zahl der Einkom­mensmil­lionäre in Sach­sen
2017 347
2018 383
2019 438
2020 445
2021 493
2022* 150
2023* 6

*Die Ver­an­la­gung durch die Finanzämter ist noch nicht abgeschlossen, die Zahl dürfte sich also noch erhöhen.

 

Pressemit­teilung auf www.linksfraktionsachsen.de