Susanne Schaper: Nur etwas Geld für Krankenhäuser — Es braucht grundsätzlich strukturelle Veränderungen im Gesundheitswesen
Die sächsische Staatsregierung hat nach ihrer Kabinettsitzung Anfang dieser Woche mitgeteilt, die Krankenhäuser sollen mit 20 Millionen Euro unterstützt werden. Dies fand nach der letzten Sitzung des Landtags statt. Das Parlament als Haushaltsgesetzgeber wurde an dieser Entscheidung nicht beteiligt.
Dazu erklärt die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion Susanne Schaper:
„Die Linksfraktion kann die Kretschmer-Koalition zur späten Einsicht, dass an allen Ecken und Enden das Geld im Gesundheitssystem fehlt, nur beglückwünschen. So schön die Summe von 20 Millionen Euro klingen mag, angesichts der vielen Krankenhäuser ist sie erbärmlich. Dennoch besser als nichts. Das wird deutlich, wenn man sieht, dass allein die Stadt Leipzig vor wenigen Monaten dem dortigen Klinikum St. Georg eine „Unterstützung von bis zu 40 Millionen Euro als Jahresfehlbetragsausgleich“ zusagte und gleichzeitig die Gesellschafterkreditlinie auf 200 Millionen Euro erhöhte.
Die Art und Weise, wie in dieser Regierung Entscheidungen getroffen werden, erweckt den Eindruck, dass die Koalitionsfraktionen Angst vor demokratischer Kontrolle haben. So wurde innerhalb der letzten Tage eine dreistellige Millionensumme verausgabt, ohne dass der Haushalts- und Finanzausschuss hinzugezogen worden wäre. Das Parlament als Haushaltsgesetzgeber scheint die Koalitionäre nicht zu interessieren.
Es zeugt von Verzweiflung, dass diese Staatsregierung statt auf strukturelle Verbesserungen im Gesundheitsbereich hinzuwirken, wie unsere Fraktion sie in der vergangenen Legislatur bereits mehrfach angeregt hat, nun auf außerparlamentarische Wahlkampfgeschenke umschwenkt. Wir stellen fest, dass die Endlosschleife des Finanzministers Vorjohann wie vormals die Endlosschleife des Dresdner Stadtkämmerers Vorjohann, es gäbe kein Geld, sich nicht bewahrheitet hat. Seine kalte Haushaltssperre ist löchrig wie die Funknetzabdeckung im Freistaat.
Wenn das nicht vorhandene Geld nun für den Wahlkampf so locker sitzt, warum nicht auch für sächsische Kitas, Horte und sozialen Projekte? Alles andere ist Wahlkampftaktik von Parteien, die Angst vor einer sozialen Opposition haben.“