Susanne Schaper: Fakten statt Vorurteile beim Bürgergeld — 99 Prozent der sächsischen Betroffenen bemühen sich um Arbeit
Zu ihren jüngsten Landtags-Anfragen zum Thema Bürgergeld erklärt die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Susanne Schaper:
„Wir fordern Fakten statt Vorurteile: Das Bürgergeld ermöglicht weder ein Leben in Luxus noch ist es die Regel, dass sich die Leute darauf ausruhen. Trotzdem erweckt beispielsweise Ministerpräsident Kretschmer immer wieder diesen Eindruck — das ist ungerecht gegenüber den Betroffenen!
In Sachsen haben knapp 250.000 Menschen Anspruch auf Bürgergeld. Davon sind etwa 60.000 nicht erwerbsfähig, weil sie noch keine 15 Jahre alt oder erkrankt sind. 40.000 weitere brauchen Bürgergeld, obwohl sie arbeiten (Drucksache 7/16255). Von den übrigen etwa 150.000 Betroffenen sind weniger als 1.500 sanktioniert, weil sie nicht ausreichend mitwirken – 99 Prozent wirken also mit. Ganze 49 Personen erhalten sanktionsbedingt derzeit gar kein Bürgergeld neben der Miete und dem Heizkostenzuschuss (Drucksache 7/16603). Die riesige Mehrheit bemüht sich also darum, auf eigenen Beinen zu stehen, und verdient mehr Unterstützung. In Sachsen leben mindestens 110.000 Kinder in Armut, jede dritte alleinerziehende Familie ist betroffen!
Dass die Jobcenter keineswegs alles richtigmachen, sieht man daran, dass ein Drittel der Bürgergeld-Klagen für die Betroffenen erfolgreich ausgeht (Drucksache 7/16604).“