Susanne Schaper: Die Linke sagt nein zur Politik der kalten Kürzung — stattdessen sinnvolle Investitionen ermöglichen!
Zur von der Linksfraktion beantragten Aktuellen Debatte „Keine Haushaltskürzungen im sozialen Bereich: Sozialstaat und gesellschaftlichen Zusammenhalt sichern und weiter stärken!“ erklärt die sozialpolitische Sprecherin Susanne Schaper:
„Alle Jahre wieder hören wir von den regierenden Parteien und von Rechtsaußen: Wir haben kein Geld! Komischerweise hören wir das nur dann, wenn es um die Ausgaben für unseren Sozialstaat, für Gesundheit und Bildung geht. Wenn hingegen Banken aus ihrer selbstverschuldeten Pleite gerettet werden sollen, dann sind plötzlich Milliarden da. Wenn die Bundeswehr aufgerüstet werden soll, dann sind plötzlich Milliarden da. Wenn Konzerne mit Subventionen glücklich gemacht werden sollen, dann sind plötzlich Milliarden da. Gekürzt wird aber immer nur bei denen, die ohnehin schon am wenigsten haben, bei denen, die hart arbeiten, aber trotzdem kaum über die Runden kommen. Damit muss Schluss sein!
Die Bundesregierung hat einen Haushalt vorgelegt, der einen sozialen Kahlschlag bedeutet. Die Kosten steigen immer noch fast überall, aber die Förderung für den sozialen Bereich soll gekürzt werden – das ist absurd. Weitere Kürzungen sind eine Katastrophe — für die Kinder- und Jugendhilfe, für die Integrationsberatung, für die Freiwilligendienste, für die politische Bildung und viele weitere Bereiche. Auch in Sachsen will der Finanzminister seinen Kolleginnen und Kollegen jetzt vorschreiben, weniger Geld auszugeben. Das schafft Unsicherheit und zerstört Vertrauen. Wir sagen Nein zu dieser Politik der kalten Kürzung! Vermögende und Konzerne sollten stattdessen so besteuert werden, dass sie ihren fairen Anteil zur Finanzierung unseres Gemeinwesens beitragen.
In einer ökonomischen Krise die Ausgaben des Staates zu kürzen, ist das Dümmste, was man machen kann. Wir müssten stattdessen diejenigen unterstützen, die es schwer haben, indem wir den Sozialstaat klug weiterentwickeln und ihn nicht zusammenstreichen. Wir müssten unsere Wirtschaft ankurbeln. Wir müssten in unsere Infrastruktur, in Schulen und Kliniken investieren. Die ‚Schuldenbremse‘ ist eine Zukunftsbremse und muss in ihrer jetzigen Form verschwinden. Auch wir wollen kein Geld sinnlos verschleudern. Aber es spricht nichts dagegen, wichtige Investitionen durch Kredite zu ermöglichen, die sich in der Zukunft auszahlen. Den Parlamenten das zu verbieten, ist undemokratisch und unsinnig.
Die CDU in Sachsen ist aber besessen von der schwarzen Null. Sie nennt das ‚solide Finanzpolitik‘. Aber es ist nicht solide, sondern fahrlässig, wenn man wegen eines solchen Fetischs die Zukunft verspielt. Wer Investitionen nur als Kosten betrachtet, nicht aber als Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenhalts, der liegt schief. Fatal ist das vor allem für die Kommunen. Seit vielen Jahren stattet die CDU-Landesregierung sie nicht mit den Mitteln aus, die sie brauchen – für Pflichtaufgaben, aber auch für freiwilligen Aufgabe, die nicht weniger wichtig sind, zum Beispiel in der Kultur, beim Sport und bei der Gesundheit.“