Warnruf der Ärztinnen und Ärzte ist berechtigt – für angemessene Vergütung, solide Krankenhäuser und Ganztags-Polikliniken
Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Susanne Schaper, begrüßt das Dringen der Kassenärztinnen und Kassenärzte auf Lösungen für den Personalmangel:
„Der weitere Warnruf ist berechtigt. Um die Versorgung zu sichern, sind Maßnahmen in allen Sektoren des Gesundheitswesens erforderlich. Arztpraxen brauchen eine angemessene und zeitgemäße Vergütung, auch damit das Praxispersonal gut bezahlt werden kann. Die Krankenhäuser müssen sicher finanziert werden. Zudem sind Ganztags-Polikliniken erforderlich. Hinzu kommt der Bürokratieabbau als Querschnittsaufgabe. Die Zahl der Studienplätze für Humanmedizin muss steigen.
Die Zahl der freien Arztsitze in Sachsen ist seit 2015 von 239 auf 518,5 gestiegen, davon 451,5 für Hausärztinnen und Hausärzte (Drucksache 7/13519). Besonders groß ist der Mangel zudem bei Augen- und Hautarztpraxen sowie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. In den nächsten fünf Jahren treten 31 Prozent der heute tätigen Hausärztinnen und Hausärzte, 36 Prozent der Fachärztinnen und Fachärzte sowie 25 Prozent der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in den Ruhestand. Der Mangel wächst dann vor allem in den Bereichen Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin, Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Anästhesiologie und Chirurgie.“