Immer mehr psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen – die Behandlungskapazität stagniert

Die gesund­heit­spoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Susanne Schaper, hat die Staat­sregierung zu psy­chis­chen Erkrankun­gen bei Kindern und Jugendlichen befragt (Druck­sache 7/13454). Dem­nach wur­den im Jahr 2021 ins­ge­samt 12.585 Men­schen unter 25 Jahren wegen psy­chis­ch­er Erkrankun­gen und Ver­hal­tensauf­fäl­ligkeit­en behan­delt. Für sta­tionäre Behand­lun­gen im Bere­ich Kinder- und Jugendpsy­chi­a­trie ste­hen etwa 420 Kranken­haus­bet­ten zur Ver­fü­gung. Die Zahl der Ver­tragsarzt­sitze für Kinder- und Jugendpsy­chi­a­trie liegt seit 2021 sta­bil bei 48, die Zahl der Sitze in der Psy­chother­a­pie wuchs von 284 auf 312. Für 2022 liegen noch keine Dat­en vor. Susanne Schaper erk­lärt:

„Die Zahl psy­chis­ch­er Erkrankun­gen bei Kindern und Jugendlichen wächst seit Jahren – die Pan­demiezeit hat das Prob­lem ver­schärft. Laut ein­er DAK-Studie wuchs die Zahl der 15- bis 17-Jähri­gen, die auf­grund emo­tionaler Störun­gen sta­tionär ver­sorgt wer­den mussten, von 2019 bis 2021 um 42 Prozent. Lei­der wach­sen die Kapaz­itäten nicht mit: Zwar kamen in Chem­nitz 20 voll­sta­tionäre Bet­ten hinzu, dafür fie­len aber 30 Bet­ten im Land­kreis Mit­tel­sach­sen weg. Ins­ge­samt fie­len von 2021 zu 2022 drei Bet­ten weg. Angesichts des großen Bedarfs ist es notwendig, die Zahl zu erhöhen.

Auch die ambu­lante Ver­sorgung muss aus­ge­baut wer­den: Die Staat­sregierung muss mehr Fachkräfte für Psy­chother­a­pie Psy­chi­a­trie gewin­nen, damit Kinder und Jugendliche schnelle Hil­fe bei psy­chis­chen Erkrankun­gen bekom­men. Dazu ist es uner­lässlich, ein Lan­des­ge­sund­heit­samt einzuführen, das die Präven­tion und den sek­torenüber­greifend­en Aus­tausch forciert.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen