Die Rationierung von Warmwasser ist ungerecht und geht an der Lebensrealität der Menschen vorbei

Zu Presse­bericht­en, wonach die Woh­nungsgenossen­schaft in Dip­pold­is­walde ihren Mieter:innen das Warmwass­er rationieren und nur noch zu bes­timmten Zeit­en zur Ver­fü­gung stellen will, erk­lärt Susanne Schaper, sozialpoli­tis­che Sprecherin der Frak­tion DIE LINKE im Säch­sis­chen Land­tag:

„Die Genossen­schaft möchte ihre Mieter:innen vor hohen Nebenkosten-Nachzahlun­gen schützen – doch das ist nicht der richtige Weg! Ich kann den Unmut der Mieter:innen gut ver­ste­hen, denn diese Entschei­dung geht völ­lig an der Leben­sre­al­ität der Men­schen vor­bei. Für Men­schen, die kleine Kinder haben oder in Schicht­en arbeit­en, ist diese aufgezwun­gene Spar­maß­nahme eine echte Zumu­tung. In jedem Fall stellt sie eine Bevor­mundung, einen Ein­griff in das Selb­st­bes­tim­mungsrecht und somit einen groben Miet­man­gel dar. Es ist ungerecht, wenn einzel­nen Mieter­grup­pen das Warmwass­er rationiert wird. Entschei­dend ist, die extrem gestiege­nen Energiepreise abzufed­ern und sie langfristig sta­bil zu hal­ten – finanziert durch die Übergewinns­teuer für Min­er­alölkonz­erne.

Am Fre­itag find­et der erste „Runde Tisch Energiear­mut“ statt, außer­dem wer­den wir die Energiepreise zum The­ma der Aktuellen Debat­te in der näch­sten Ple­nar­sitzung machen. Es gibt andere Mit­tel, um die Men­schen bei den hohen Energiepreisen zu ent­las­ten – wie in unserem Zehn-Punk­te-Plan gefordert. Dazu gehört ein bun­desweit­er Preis­deck­el für Erdgas, das zur Strompro­duk­tion genutzt wird, wie ihn Spanien und Por­tu­gal bere­its einge­führt haben. Wir fordern außer­dem, dass alle Haushalte, also auch Rent­ner­in­nen und Rent­ner sowie Studierende, per Sofort­pro­gramm 125 Euro plus 50 Euro für jedes über eine Per­son hin­aus­ge­hen­des Haus­halts­mitglied pro Monat erhal­ten. Ein bun­desweit­er Maß­nah­men­plan, der die Ver­sorgung mit Energie, Heiz‑, Brenn- und Kraft­stof­fen zu bezahlbaren Preisen sich­er­stellt, und die Wiederkehr der staatlichen Energiepreisauf­sicht bei der Bun­desnet­za­gen­tur stellen weit­ere wichtige Punk­te zur Ent­las­tung der Men­schen dar. Strom- und Gassper­ren müssen jet­zt erst recht ver­boten wer­den.“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen