Impfen zur Chefsache machen!

Anlässlich des Berichts der Staat­sregierung zur Coro­na-Pan­demie in der heuti­gen Ple­nar­sitzung erk­lärt Susanne Schaper, gesund­heit­spoli­tis­che Sprecherin der Frak­tion DIE LINKE im Säch­sis­chen Land­tag:

„Sach­sen hinkt beim Impfen erhe­blich hin­ter­her und das, obwohl wir weit­er­hin Spitzen­re­it­er bei der 7‑Tage-Inzi­denz sind. Viele verbinden mit der Imp­fung Hoff­nung auf etwas mehr Nor­mal­ität und die Rück­kehr in den All­t­ag. Diese Hoff­nung darf nicht schon zu Beginn ent­täuscht wer­den. Der Impf­stoff hat große Erwartun­gen geweckt, die nur zum Teil erfüllt wer­den kön­nen. Es sind weniger Dosen ver­füg­bar, als vom Bund angekündigt. Uns ist klar, dass diese Startschwierigkeit­en nicht allein in der Ver­ant­wor­tung des Sozialmin­is­teri­ums liegen. Es ist fatal, wenn der Auf­takt für eine der­art wichtige Säule der Infek­tion­s­ab­wehr so hol­prig läuft. Dabei wäre es ger­ade in Sach­sen nötig, die Impf­bere­itschaft zu erhöhen. Hier darf sich der Freis­taat nicht nur auf den Bund ver­lassen, son­dern muss mit ein­er eige­nen Kam­pagne aktiv wer­den.

Trans­parenz ist drin­gend notwendig: Wann ist wer mit dem Impfen an der Rei­he? Wann kön­nen Lehrper­son­al und Erzieher geimpft wer­den, wenn die Schulen und Kitas am 8. Feb­ru­ar wieder öff­nen? Wie will die Staat­sregierung dafür sor­gen, dass die mehr als 400.000 über 80-Jähri­gen Men­schen, die in den eige­nen vier Wän­den leben, jet­zt schnell geimpft wer­den? Nur die wenig­sten von ihnen wer­den sich ab Mon­tag selb­st­ständig für den Besuch in einem der 13 Impfzen­tren online reg­istri­eren kön­nen. Ein gang­bar­er Weg wäre die Hausärzte stärk­er einzubeziehen und das Impfen zu dezen­tral­isieren. Die Staat­sregierung kann die Ver­ant­wor­tung nicht ein­fach an das DRK und die Kassenärztliche Vere­ini­gung abtreten, son­dern muss aktiv steuern und koor­dinieren. Das Ange­bot des säch­sis­chen Hausärzte­ver­bands, Impfteams zu stellen, sollte drin­gend angenom­men wer­den. Die Hausärzte ken­nen die Men­schen, die wir vor­rangig mit dem Imp­fange­bot erre­ichen wollen, am besten. Das wäre ein ein­fach­er Weg, Impfrat­en und Imp­fakzep­tanz zu steigern! Ein Lan­des­ge­sund­heit­samt, wie es die Links­frak­tion seit langer Zeit fordert, ist als zen­trale Steuerungs- und Koor­dinierungsin­stanz drin­gend nötig. Wir fordern die Staat­sregierung auf, entschlossen zu han­deln und das Impfen endlich zur Chef­sache zu machen!“

Pressemit­teilung bei Links­frak­tion Sach­sen